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Statement der Smiley Faces zur T-Stube CW: sexualisierte Gewalt, Täter*innenschutz,Gewalt

„Du weisst ganz genau was lost ist, was wir denken weisst du auch – wie du es in
den Wald rufst, so schallt es auch heraus…“ – Tempo di salutarsi T-Stube!
Partys in der T-Stube gehörten zur Historie von Smiley Faces und haben die kleine Crew
immer wieder eng zusammengeschweißt. Die Legende begann mit dem „Pogo um den Pfeiler“ im
Januar 2010 und sollte als die vielleicht längste Schlägerei in der Historie von Ultrà Sankt Pauli
eingehen. Alle aus Hamburg angereisten hatten ordentlich was zu erzählen. Es gab Moi!sepisse, den
falschen Pfeffi, eine gebrochene Nase und nettgemeinte Hinweise beim Kippen schnorren „Vorsicht
hier sind Hamburger, die voll durchdrehen“. Für die als Soli-Party angedachte Feierei, brauchten
wir abschließend eine weitere Party um die Repressionskosten dieser aufzufangen. Auslöser waren
die homofeindlichen Sprüche von Rendsburger Punkern.
Solche und andere Widerwärtigkeiten sollten immer wieder Auslöser für Konflikte auf
Partys in der T-Stube sein. Es stand mal eine Mutti um ein Uhr Nachts vor der Türe und rief die
Cops, weil ihr Sohnemann sich gegenüber einer Besucherin übergriffig zeigte und sein Aussehen
daraufhin nicht mehr so Baby-Popo-mäßig war. Abgeschlossen wurde die Legende dann mit einem
Besuch von Ultras aus Sankt Pauli bei unserer letzten Party in der T-Stube 2017, sie sollte als
„Messerschlägerei“ zum urban myth von Smiley Faces werden. Abermals zeigten sich die für die TStube typisch gewordenen Strukturen: sexistisches und übergriffiges Scheiss-Verhalten wurde von
uns in die Grenzen gewiesen und eigentlich Unbeteiligte solidarisierten sich mit dem Täter und
gingen in die Konfrontation. In diesem Fall gipfelte es in dem Versuch den gerechtfertigten
Rausschmiss mit einem gezogenen Messer zu verhindern. Von linken, alternativen oder einfach nur
punkigen Strukturen hätte man erwarten können, dass das Plenum (oder die Struktur) sich klar auf
die Seite jener stellt, die antisexistische Mindeststandards zu erhalten versuchen. Es kam aber zur
Kritik an unserem „bürgerwehrhaftem Macker-Verhalten“. Einige bissen sich an den Strukturen
Vorort die Zähne aus und Anfeindungen gegenüber der Betroffenen und uns machten in diversen
Chat-Gruppen die Runde.
„Respekt kann man nicht kaufen, Respekt ist hoher Lohn. Es verlangt noch nicht mal Arbeit,
nur humane Umgangsformen“.
2021 sollten dann ein Hausverbot durchgesetzt werden gegenüber einer Person, die sich in
der Vergangenheit sexuell-übergriffig gezeigt hat. In diesem Fall kam der damalige Vorstand und
das Aktiventreffen der T-Stube dem Wunsch der Betroffenen nach, in Zukunft auf Partys nicht mehr
auf den Täter stoßen zu müssen. Eigentlich ein klarer Fall. Denn der Vorstand und das
Aktiventreffen folgten lediglich den Grundsätzen der Satzung und des Awarness-Konzeptes.
Dagegen rebellierten allerdings einige im Aktiventreffen (die bei der ursprünglichen Abstimmung
abwesend waren) der T-Stube, es wurde das Hausverbot ohne Rücksprache mit Vorstand und dem
Aktiventreffen in einem Chat zurückgenommen und es überschlugen sich die Gerüchte um die
Schuldigen für das Hausverbot. Hier kamen wir zum Teil noch mal ins Spiel, unsere Haltung hatte
scheinbar derart Eindruck hinterlassen, dass man schnell uns als mit-ursächlich für die Hausverbote
sah. Man überbot sich in Gerüchten, falschen Behauptungen und NS-Vergleichen. Der relativ neue
Vorstand der T-Stube sah sich gezwungen, den Posten zu räumen. Hut ab, dass ihr bis zu letzt
durchgehalten habt und euch die Scheisse gegeben habt! Im Verlauf des Konfliktes wurde eine
öffentliche Stellungnahme über die Beweggründe und Vorfälle aus Sicht der ehemaligen Aktiven
notwendig. Diese teilen wir gerne und freuen uns sicherlich über Verbreitung. Evtl. geht ja den
letzten Idiot*innen ein Licht auf, wenn demnächst coole Bands deren Räumlichkeiten meiden, oder
die kochen halt in ihrer ekeligen Brühe weiter.
Infos stubenrein.noblogs.org
Dem Abschlussstatement ist allerdings nichts hinzuzufügen:
Wir sind enttäuscht. Schade drum. Echt jetzt.